Worthing ist mein Ziel heute Morgen. Aber bevor es losgeht, schaue ich mir noch vor dem Frühstück im Kings Hotel den morgendlichen Strand an. Dieser liegt auf der anderen Straßenseite und ist so früh noch fast leer. Die Meeresluft tut gut, zumal heute hier an der Küste mit 27 oder 28 Grad zu rechnen ist. Die Engländer nennen so etwas eine Hitzewelle.
Nach dem kurzen Spaziergang esse ich im schönen Frühstücksrestaurant meines Hotels.
Danach fahre ich mit dem Zug der Southern Railway nach Worthing. Bei diesem Wetter ein schöner Ort, bei Regen dürfte mein Urteil anders ausfallen. Ich gehe lange über die geteerte Promenade. Das Gehen über den Strand ist auf Dauer anstrengend, denn dies ist kein Sandstrand, sondern ein Kieselstrand. Anders als Brighton ist Worthing eher ruhig, Touristen gibt es anscheinend nicht viele.
Zurück in Brighton erlebe das krasse Gegenteil: ein wunderschöner Ort mit sehr vielen Menschen. Viele Besucher sind jung, einige sprechen nicht Englisch. Das erinnert mich an die Klassenfahrt, die ich vor vielen Jahren nach Brighton gemacht habe. Außerdem lese ich, dass auch viele einheimische Jugendliche das Ende ihrer Prüfungen feiern. Hier ein paar ungeordnete Eindrücke:
Nur noch aus nostalgischen Gründen
Schöne und enge “Lanes”
Gegen 15 Uhr bin ich zurück im Hotel und denke über das englische Wetter nach, das völlig zu Unrecht einen so schlechten Ruf hat. Dabei fällt mir ein: Am 10. August 2003 wurde in England erstmals offiziell die 100-Grad-Fahrenheit-Marke überschritten. Die Temperatur stieg auf 38,5 °C (101,3 °F) und stellte damit einen neuen Hitzerekord im Vereinigten Königreich auf. Zufälligerweise war ich an diesem Tag in London. Sofort begann die Diskussion über Celsius und Fahrenheit. Viele wünschten die Rückkehr zur alten Maßeinheit. Heute scheint das kein Thema mehr zu sein. 100 Grad Fahrenheit entsprechen übrigens der menschlichen Körpertemperatur.
Am frühen Abend drehe ich noch eine kleine Runde. Die Highlights: ein altmodisches Softeis am Strand, der schrecklich-schöne (mehr schrecklich als schön) Brighton Pier und ein mondänes Hotel (sicherlich nicht mein bescheidenes Kings Hotel).