Muito obrigado – Madeira, Tag 15

Kurz vor Ende unserer Madeira-Reise bietet sich ein erstes Resümee unserer drei Inselaufenthalte an. Einige Punkte bleiben dabei unberücksichtigt: Beim Preisniveau haben wir kaum Unterschiede zwischen Gran Canaria, Malta und Madeira festgestellt. Das Nachtleben hat uns nicht interessiert, schließlich kommen wir doch aus Köln. Das Desaster nach dem Muschelessen hätte uns auch in anderen Urlaubsorten widerfahren können.

Es bleiben also folgende Punkte: Sprache, Restaurants/Essen, Landschaft, Vegetation/Gärten, Tourismus, Strände und Wetter.

  1. Portugiesisch ist eine schwierige und m. E. auch keine schöne Sprache. Viele Einheimische auf Madeira sprechen Englisch. In den Restaurants verstehen aber nur wenige Angestellte Deutsch. Damit schneidet Madeira schlechter ab als Gran Canaria und Malta.
  2. Portugiesisches Essen hat mir nicht immer gefallen. Zerkochte Beilagen und zähes Fleisch am Spieß entsprechen nicht meinem Geschmack. Auf Gran Canaria gibt es viele Restaurants mit internationaler Küche: Pizza, Hamburger etc. Nicht schlecht, aber auch nichts Aufregendes. Hier ist Malta ganz klar im Vorteil. Die vielen Völkerschaften, die in der sehr langen Geschichte die Insel betraten, haben eine Menge leckerer Ideen hinterlassen.
  3. Die Landschaft vor allem im Süden Gran Canarias ist nicht immer aufregend, anders sieht es im Norden aus. Malta bietet vor allem viele nackte Felsen, meist nicht mehr. Madeiras Landschaft ist sehr bergig, immer wieder hat man tolle Ausblicke. Madeira ist ein Paradies für Wanderer.
  4. Auch Madeiras Vegetation ist überwältigend. Zahlreiche botanische Gärten laden zum Verweilen ein. Gran Canarias Pflanzenwelt ist akzeptabel, aber mehr auch nicht. Von einer abwechslungsreichen Vegetation haben wir auf Malta nichts bemerkt. Einen botanischen Garten haben wir nicht entdeckt.
  5. Gran Canarias Süden ist ein ziemlich langweiliges und manchmal auch deprimierendes Produkt des Tourismus. Auf Madeira gibt es viele Touristen, aber Funchal ist eine über Jahrhunderte gewachsene Stadt. Die meisten Hotels haben einen hohen Standard. Madeira ist kein Ziel für Billigtouristen. Auch die Orte auf Malta, wie beispielsweise Sliema und Valletta, sind über Jahrhundert organisch gewachsen. Das ist schön, aber für Autofahrer nicht immer einfach, zumal auf Malta links gefahren wird.
  6. Strände sind auf Malta absolute Mangelware. Auf Madeira gibt es nur steinige Strände, aber schöne Strandbäder mit Zugang zum Meer. Und Gran Canaria hat tolle Strände und in Pasito Blanco gibt es sogar ein einladendes Strandbad.
  7. Bleibt noch das Wetter: Auf Malta kann es schon recht früh im Herbst nass und kalt sein. Auf Madeira ist es etwas wärmer, aber ebenso feucht. Beim Wetter ist Gran Canaria sicherlich im Vorteil: Trockenes und stabiles Sommerwetter auch im Herbst ist hier fast sicher.

Zusammenfassung meiner persönlichen Einschätzungen: Gran Canaria und Malta würde ich etwa gleich gewichten und Madeira an die erste Stelle setzen. Vermutlich werden wir Madeira bald wieder besuchen. Dann aber etwas früher im Herbst, damit das Wetter noch besser ist.

Auch beim letzten Frühstück im Quinta da Casa Branca gibt es leckeren Camomila-Tee. Muito obrigado!

Heute Morgen beim letzten Spaziergang im Hotelgarten habe ich nochmal meine drei Lieblingsblumen und eine in Deutschland zur weihnachtlichen Wegwerfpflanze degenerierte Blume aufgenommen. Von oben links im Uhrzeigersinn: Frangipani, Bougainvillea, Strelitzie und besagter Weihnachtsstern. Oh, wie seid ihr schön!

 

Nachtrag:

Früher als geplant erreicht der Flieger Frankfurt. Kurz vor Mitternacht checken wir für eine Nacht im Hilton Frankfurt Airport ein. Da die Zugverbindung zwischen Frankfurt und Köln nach Mitternacht extrem schlecht ist, haben wir uns für diesen Zwischenstopp entschieden.
Am späten Montagmorgen sind wir wieder zuhause.