Von Gran Canaria nach Madeira – Madeira 2023, Tag 2

Einerseits ist schlechtes Wetter höhere Gewalt und kann damit niemandem zur Last gelegt werden.

Andererseits aber ist schlechtes Krisenmanagement von Menschen zu verantworten. Zu diesen Menschen zählt der Pilot, der mit dem Mikro im Gang steht und Dinge verspricht, die nicht machbar sind. Dazu gehört das angeblich große Team im Terminal, das tatsächlich wohl nur aus zwei Personen besteht, die 300 Passagiere aus drei Flugzeugen irgendwie irgendwohin transportieren lassen müssen. Damit ist das Hotelpersonal gemeint, das es nicht schafft für ein kleines Abendessen zu sorgen. (Seit dem Start in Frankfurt haben wir nichts zu essen und zu trinken bekommen.) Aber an der Spitze dieser Gruppe unwilliger bzw. unfähiger Personen stehen die Mitarbeitenden vom “Condor Flugdienst” mit ihrer desaströsen Informationspolitik.

Aber jetzt haben wir die Nacht irgendwie überstanden. Neuester Stand: Um 8:00 Uhr soll uns der Bus im Villa del Conde abholen. Um 9:19 Uhr soll der Flieger in Richtung Madeira abheben. Wie gesagt: soll!

Tatsächlich werden wir mit 40 Minuten Verspätung abgeholt. Am Flughafen geht’s überraschend schnell, zunächst. Dann werden wir zum Flieger gebracht, aber nicht zu dem von gestern. Wir sitzen jetzt in einem Flugzeug, aber unser Gepäck ist in einem anderen Flugzeug unserer Fluggesellschaft. Einige Fluggäste haben Boarding Pässe für Plätze, die es hier gar nicht gibt. Mein teurer XL-Platz wurde auf M geschrumpft. Im Flieger sitzen auch “falsche” Passagiere (aus Düsseldorf und Leipzig, nicht aus Frankfurt), aber bei diesem Chaos spielt das wohl keine Rolle mehr. Der Kapitän tritt wieder mit Mikro vor die Passagiere und entschuldigt sich für das totale Chaos (“total mess”) gestern Abend und heute Morgen. (Einige Leute mussten die Nacht am Flughafen verbringen. Sie wurden bei der “Hotelvergabe” wohl übersehen.) Kurz vor 11:00 Uhr (Ortszeit) hebt die Maschine ab. Zweiter Versuch.

Dreimal Condor: alte Lackierung, neu in gelb und neu in grün:

Unterwegs zeigt sich Condor ausnahmsweise sehr spendabel: ein Becher lauwarmes Wasser für jeden Passagier. Wow, wir sind echt begeistert.

Von einem Flugbegleiter erfahren wir, dass eine Ryanair-Maschine gestern in Funchal gelandet ist, obwohl der Flughafen geschlossen war. Unsere Maschine hatte Kerosin für sechs Stunden. Viereinhalb Stunden brauchte der Flieger für die Strecke von Frankfurt nach Madeira. Und knapp eine Stunde für den Flug von Madeira nach Gran Canaria. Also blieb eine gute halbe Stunde für Warteschleifen. Hatte der Ryanair-Flieger evtl. zu wenig getankt? Das wäre kein neues “Gerücht”.

Gestern gesperrt: Madeiras Flughafen

Nach der Landung um 12:00 (Ortszeit) beginnt das Gepäckdurcheinander: falsche Flugnummern etc. Mit einem vorbestellten Taxi geht’s nach Sao Martinho. Dort zeigt uns Fabio unsere Ferienwohnung …

Angekommen!