Im Flugzeug werden wir herzlichst begrüßt. Das kennen wir von anderen asiatischen Fluggesellschaften. Aber die Damen von JAL, die übrigens alle eine Maske tragen, wollen auch wissen, wohin wir reisen, ob wir schon mal in Japan waren – und ob wir zusammengehören. Als ich das bejahe, wollen sie uns unbedingt bessere Sitzplätze anbieten. Andreas und ich sitzen hinter- und nicht nebeneinander. Aber damit sind wir ganz zufrieden.
Jetzt müssen wir erstmal die umfangreiche Speisenkarte studieren. Und die beginnt mit der Vorstellung des Küchenchefs, des Wein- und des Kaffeeberaters. Das Essen ist gut, aber nicht überwältigend.
Gespannt schaue ich auf den Bildschirm mit der Landkarte. Mir ist noch nicht klar, welche Route der Flieger nimmt: südlich oder nördlich von Russland. Bei der Größe Russlands macht das einen großen Unterschied.
Irgendwann zwischen zehn und elf Uhr bereite ich mein Bett vor und schlafe sofort ein. Fünf Stunden später werde ich wieder wach. Ich hatte geträumt, dass wir gelandet waren, ohne dass ich mein Frühstück bekommen hatte. Tatsächlich sind wir aber wohl hoch oben über einer Wüste mit einem langen Namen. Auch nach längerem Suchen habe ich keine Ahnung, wo wir sind. Vermutlich fliegen wir über das nördliche China. Am Horizont sehe ich auf der Karte mongolische und russische Städte. Und es ist zu sehen, dass der Flieger einen großen Bogen um Russland gemacht hat. Wir fliegen also die südliche Route. In fünf Stunden sind wir in Tokio. Zwei Stunden vorher gibt’s Frühstück. Kurz vorher werde ich geweckt. Das hat eine Flugbegleiterin auf ihrem Tablet vermerkt, das jede Dame mit sich trägt. Ich könnte also beruhigt weiterschlafen.
Am Rande der Karte vor mir tauchen bekannte Namen auf: Gobi, Altai, aber unter uns scheint wirklich absolut nichts zu sein, kein Berg, kein Fluss und erst recht keine menschliche Ansiedlung. Noch vier Stunden und wir sind in einer der größten Städte der Welt. Eine Stunde später sind wir über den nördlichen Vorstädten von Peking. Auf der Karte ist auch Seoul zu sehen. (Dort waren wir im März 2020 zu Beginn der Coronakrise.)
Zwei Stunden vor der Landung beginnt der Frühstücksservice. Wieder müssen wichtige Entscheidungen getroffen werden. Ich entscheide mich einfachheitshalber für die “Internationale Platte” mit Kaffee.
Inzwischen sind wir in Japan. Unten tauchen schneebedeckte Berge und bekannte Orte auf. In der Ferne sehe ich einen großen Berg. Ich bin mir nicht sicher, ob es der Fujyjama ist. Ich bitte eine Flugbegleiterin um Auskunft. Ja, er ist es. Sie ist ganz ergriffen.
Um 17 Uhr Ortszeit (9 Uhr deutsche Zeit) landen wir in Narita, dem zweitgrößten Flughafen Tokios. Die Verabschiedung durch die Flugbegleiterinnen ist überaus herzlich. Die vielen Verbeugungen dürfen natürlich auch nicht fehlen.
Gegen 21 Uhr geht’s weiter!
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