Wer war Shakespeare? Hat er die Werke tatsächlich selbst verfasst? Wie hat er gelebt? Wie war sein Sexleben? Und wie schreibt sich eigentlich sein Name? In Shakespeares Handschrift sind nur 14 Wörter überliefert. (Darunter sind Unterschriften in vier verschiedenen Schreibweisen.) Das lässt erahnen, wie wenig wir über ihn und das London zu Beginn des 17. Jahrhunderts wissen. Noch weniger ist bekannt über die Zeit davor und danach. Das erste Theater in London wurde 1576 eröffnet. 1642 wurden alle Theater durch die neue puritanische Regierung geschlossen und abgerissen. Das Wenige, was wir über diese Zeit wissen, ergibt sich in erster Linie aus Shakespeares Schaffen, u. a. als Autor und Schauspieler. (Ich bin sicherlich nicht sonderlich bibliophil. Aber ich habe alle Bücher von Bill Bryson gelesen. Eines beschäftigt sich mit Shakespeare und Shakespeares Zeit. Brysons trockener Humor ist sehr unterhaltsam.)
Aber jetzt zu meinem Besuch im Globe. Die Führung ist kurz, professionell und sehr informativ. Die Besucher erfahren viel über das Theater. Es erinnert mehr an ein kleines Amphitheater: freier Himmel, z. T. Stehplätze, sehr aktives Publikum. Und wir erfahren Einiges über das Leben der Menschen und ihren unglaublichen Hunger nach Unterhaltung. Im nächsten Jahr schaue ich mir eine Vorstellung im Globe an. Definitiv!
Nach der Guided Tour gehe ich über die Millennium Bridge (ja genau die, die nach der Eröffnung bedenklich schwankte). Und plötzlich sehe ich ein Schild, das auf das “Open Garden Squares Weekend” hinweist. Nach wenigen Minuten und 5 Pfund Eintritt stehe ich einem Garten und unterhalte mich angeregt mit den vielen ehrenamtlichen Helfern. (Ehrenamtler sind auch in London immer gut drauf. Ich kenne mich damit aus.)
Außerdem ist Margaret Willes erschienen. Sie hat das Buch “A Shakespearean Botanical” geschrieben. Wir unterhalten uns nett; ich mag die Eleganz und die Sprache älterer Engländerinnen. Am Ende kaufe ich ein Exemplar ihres Buchs. Ein toller Tag und eine schöne Erinnerung.
Der Savoy Court ist die einzige Straße im UK mit Rechtsverkehr. Und noch ein Fun Fact: Diese Toilette war mal das “Klo des Jahres”:
Im nächsten Jahr schaue ich mir das beeindruckende Somerset House genauer an.
Auf dem Heimweg: London Eye (teuer und trotzdem überlaufen) und Victoria Tower (ein Turm des Palace of Westminster).
“Zuhause” komme ich an “meinem Pret” vorbei (geheimer Zugangscode für die Toilette: 3055). Kinder spielen vor dem Hauseingang (Hanover House, St George Wharf).