Die Nacht ist wieder kurz und unruhig. Am Arriva Hotel kann es nicht liegen. Das kleine und unscheinbare Hotel liegt in der Nähe von Kings Cross. (Eigentlich King’s Cross, aber egal.) Das Zimmer ist leise, für Londoner Verhältnisse recht groß und bietet alles, was ich für einen Städtetripp benötige. Vielleicht liegt es an den aufregenden Tagen, dass ich in der Nacht kaum zur Ruhe komme. (Und mit Sicherheit liegt es auch daran, dass ich seit Jahren zum ersten Mal wieder ohne Andreas reise.) Auch der heutige Tag wird spannend, auch heute reise ich in die Vergangenheit: Es geht nach ganz oben in den Sky Garden: https://hartmutsreiseblog.de/urban-gardens

Als ich mein Hotel um halb acht verlasse, bin ich total überrascht: London ist leer. Es ist Montagmorgen – und fast kein Mensch ist zu sehen. Später stelle ich fest, dass heute Feiertag ist: “summer bank holiday … a way to give workers an extra day off at the end of the summer season”. Aha, wieder eine Bildungslücke geschlossen.

Frühstück im Grünen und mit Aussicht

Blick auf moderne Gebäude

Blick auch auf ältere Gemäuer und ein altes Schiff

45 Minuten vor meinem Frühstückstermin treffe ich im Gebäude in der Fenchurch Street ein. Vorm Betreten des Fahrstuhls werde ich wie am Flughafen kontrolliert. Oben auf der 35. Etage stelle ich fest, dass ich heute Morgen wohl der erste Gast bin. Der kostenfreie Garten, für den man sich aber online anmelden muss, öffnet erst um zehn Uhr. Nur die Frühstücksgäste dürfen schon früher hoch. In der Darwin Brasserie bekomme ich einen Platz direkt am Fenster – mit einem tollen Ausblick. Zwei Gänge und einen Cappuccino gönne ich mir. (Die Bedienung hier oben sollte in jedem Fall auch Fotoapparate und Handys bedienen können.)

Nach dem leckeren Frühstück schaue ich mir den beeindruckenden Garten an. Zum Beispiel gibt es hier viele große neuseeländische Baumfarne. Die meisten Besucher haben aber kein Auge für die Pflanzen. Bei dem Ausblick auf London eigentlich kein Wunder. Zu sehen sind: Tower und Tower Bridge, Themse mit der HMS Belfast, The Shard auf der anderen Seite der Themse, The Gherkin, The Lipstick, The Boomerang und andere Gebäude auf dieser Seite. Londoner lieben Spitznamen. Das Gebäude mit dem Sky Garden nennen viele Einheimische Walkie Talkie. Aber eigentlich erinnert es mehr an einen Rasierer. Hier oben kommt man mit anderen Besuchern leicht ins Gespräch: Jeder will schließlich ein Erinnerungsfoto mit nach Hause nehmen.

Nochmal der Blick von unten

Gegen Mittag fahre ich wieder nach unten. Mein Handyakku ist leer und ich bin voll mit neuen Eindrücken. Vielleicht ist es doch gut, wenn man Frühaufsteher ist. Das denke ich mir beim Anblick der langen Schlange unten vorm Eingang. Heute Morgen war ich hier ganz alleine. Ich spaziere durch die fast leere City und schaue mir die vielen modernen Gebäude an. Allmählich gehe ich zurück zum Hotel …