Extra: Menschen, die wir trafen

Was wird von unserer langen Reise bleiben? Erinnerungen an atemberaubende Berge, azurblaue Seen, romantische Wasserfälle, endlose Strände, exotische Pflanzen, leckeres Essen und guten Wein? Auf jeden Fall.

Aber einen nachhaltigeren Eindruck haben die vielen persönlichen Begegnungen hinterlassen.

Da waren: Frau Winkel vom kleinen Café in Devonport, die sich über die German Boys freute. Bronwyn, die Vermieterin unserer Airbnb-Wohnung im schönen Devonport. James vom Hotel in New Plymouth, mit dem ich mich heftig gestritten hatte und der mir später ein tolles Foto vom Mount Taranaki schickte (siehe Beitragsfoto). Peter vom Motel in Christchurch, der ganz gelassen auf unsere Schlüsselprobleme reagierte. (Die ältere Dame oben zeigte uns ein kleines Museum in Ranfurly auf der Südinsel, der junge Mann beschrieb eloquent die Weine des ältesten Weinguts in Neuseeland.)

Da waren: Die Damen und Herren, die uns ihren Wein und manchmal noch viel mehr erklärten. Zwei Beispiele: Die namenlose junge Frau aus dem tasmanischen Launceston, die uns die Batch Winery auf Waiheke zeigte und Kirk, der Inhaber von Georges Road Wines nördlich von Christchurch, mit dem wir uns lange über seine Zeit in Deutschland und anderes unterhielten.

Da waren: Joe, Paul, Noah und andere. Aber vor allem werden wir uns an die Gastgeber in unseren Bed-and-Breakfast-Unterkünften erinnern.

Es ging los im Waitamo Orchard Estate in Otorohanga. Dieses B & B war anders als alle anderen: Wir waren nicht die einzigen Gäste. Wir haben zunächst die falsche Person für die Gastgeberin gehalten. Und als sich der richtige Gastgeber uns vorstellte, waren wir ziemlich sprachlos. Somit war das Gespräch leider viel zu schnell beendet.

Unser nächstes B & B hieß Shurinji und lag in Whanganui. Andrew und Penny waren die Gastgeber, der gesundheitlich angeschlagene Hausmann und die mitteilungsfreudige Bio-Lehrerin. Er hatte für uns sogar deutsche Würstchen gekauft und einen detaillierten Frühstücksplan erstellt. Sie zeigte uns ihren riesigen Garten, den sie auf einheimische Pfanzen umstellte. Die extreme Dürre bereiteten ihr Sorgen und sogar schlaflose Nächte, wie sie uns am nächsten Morgen erzählte.

Auf der Südinsel waren wir zuerst bei Maria und Will, der kleinen Neuseeländerin und dem Hünen aus Norddeutschland. Will, erster Offizier auf einem großen Containerschiff im Ruhestand, reinigte mit dem Staubsauger gerade unser Zimmer im Redwood B & B in Richmond als wir ankamen. Am nächsten Morgen zeigte Maria ihm, wie man den Käse richtig für die Gäste herrichtet. (Unterschlagen werde ich hier die seltsame Dame aus den USA, die in einem anderen Zimmer wohnte.)

Am besten haben uns die beiden Übernachtungen bei Kim und Warren gefallen. Deren Riverview Farm in Herbert lag völlig abgelegen und hatte eigentlich nichts mit einer Farm zu tun. An den beiden Tagen bereitete Kim uns ein tolles Frühstück. Im Laufe des Frühstücks setzten sich beide zu uns. Wir sprachen dann über viele Themen. Hilfreich war, dass Warren schon häufig beruflich in Deutschland zu tun hatte. Selten haben wir so viel beim Frühstück gelacht. Der Abschied von den beiden fiel uns schwer.

Das nächste B & B lag wieder auf der Nordinsel: das Swan House von Marie in Martinborough. Selten haben wir in einem so perfekt gestylten Apartment gewohnt. Alles war in Weiß und Schwarz. Etwas überrascht wurden wir vom Selbstversorgungsfrühstück. Für die Weiterreise gab uns Marie drei wertvolle Tipps, die wir auch konsequent umsetzten.

In Hastings lag unser letztes B & B, das Irongate Retreat von Lynare und David. Retreat könnte hier mit Schlupfwinkel übersetzt werden. Wir hatten Probleme unsere Unterkunft zu finden, so versteckt lag sie zwischen den vielen Obstplantagen. Das Zimmer war klein, aber schön eingerichtet. Das tolle Frühstück an den beiden Tagen war eine Wucht. So schön angerichtet, dass wir erst ein Foto machen mussten. Beide waren sehr nett und zugewandt.

Andreas hat übrigens errechnet, dass wir im Laufe unserer Neuseeland-Reise in 19 verschiedene Betten geschlafen haben (einschließlich Seoul).

Den nächsten Beitrag schreibe ich in Seoul.