18 Stunden in Südkorea

Wir kommen in Incheon am Montagabend (Ortszeit) an. Bei der Passkontrolle müssen wir einzeln antreten. In Südkorea gelten wir, obwohl wir verheiratet sind, nicht als Familie. Das ist anders als in Europa. Sagt uns die wenig freundliche Dame an der Passkontrolle. Der erste Eindruck von Südkorea und den Koreanern ist enttäuschend.

In unserem Hotel: Da fehlt doch nicht nur Afrika!

Am Dienstag um 13 Uhr fliegen wir weiter nach Frankfurt. Für die Nacht haben wir uns ein Zimmer im Best Western Incheon Airport Hotel gebucht. Direkt neben dem Flughafen. Optimal, denken wir. Wenn es da nicht zwei weit auseinander liegende Terminals gäbe. Das Hotel liegt beim alten Terminal 1, wir landen und starten aber am neuen Terminal 2. Für die Fahrt zum Hotel nutzen wir ein Taxi. Der Taxifahrer redet kein Wort mit uns. Bei unserer Ankunft ist es schon dunkel. Wir checken ein und erkunden nur kurz die Gegend. Breite Straßen, kaum Autos, keine Fußgänger. Alles ist gespenstisch leer. So hatte ich mir eigentlich Nordkorea vorgestellt, nur nicht so modern.

Beim Frühstück sitzen wir in einer riesigen Halle mit edler Ausstattung. Draußen friert es, drinnen ist es auch kalt. Das Buffet ist eindrucksvoll und exotisch. Wir sind um halb acht (fast) die einzigen Gäste. Dafür gibt es aber viel Personal. Da alle Mundschutz tragen, ist nicht erkennbar, ob sie lächeln.

Nach dem Frühstück fahren wir mit einem Taxi zurück zum Flughafen. Erlaubt sind 80 Stundenkilometer, tatsächlich rast das Auto mit bis zu 150 Stundenkilometer über die gut ausgebaute Straße. Der Fahrer sagt nichts, erst als die versprochene Zahlung per Kreditkarte nicht funktioniert, stellen wir fest, dass auch er reden kann. Wir sind überrascht, dass ein Taxifahrer am internationalen Flughafen Incheon nicht ein einziges Wort der englischen Sprache beherrscht. Mit Hilfe weiterer Personen lösen wir das Problem, wir zahlen mit neuseeländischen Dollar:

Beim Zutritt zur Gepäckkontrolle gibt es das nächste Problem. Andreas hat zwei Vornamen: Thomas und Andreas – und zwar in dieser Reihenfolge. Auf dem Boarding Pass steht aber nur Andreas. Also müssen wir quer durch die Halle zum Schalter von Korean Air. Mit einem einfachen Stempel ist die Sache geklärt.

Wir kaufen unser bessere Atemmasken. Ganz schön teuer. Die Steuer bekommen wir jedoch zurück. Aber auch dazu müssen wir zwei Schalter aufsuchen. Schließlich erhalten wir über fünf amerikanische Dollar.

Bei alldem fällt uns auf, dass die Menschen wenig hilfsbereit sind. Vielleicht liegt es an den fehlenden Englischkenntnissen. Als wir die neuen Masken nutzen wollen, stellen wir fest, dass die Gebrauchsanleitung nur auf Koreanisch abgefasst ist. Ich bitte die Putzfrau in der Lounge um Hilfe. Sie richtet für uns die Masken ein. Es gibt doch nette Koreaner. Ich bin beruhigt.

Seltsames Südkorea!